Dass es um die Playoff-Chancen der Atlanta Falcons nach einer Serie von fünf Niederlagen aktuell nicht so gut steht, ist kein Geheimnis. Trotzdem bringt der Sieg gegen die New Orleans Saints frischen Wind in die Organisation und zugleich neue Hoffnungen auf einen erfolgreichen Abschluss der laufenden NFL-Saison mit sich. Die Gründe dafür? So einfach, wie vielseitig.
- Zurück auf dem Erfolgskurs
Der Sieg gegen die Saints – den größten Divisionsrivalen – bringt nach fünf Niederlagen in Folge endlich den wichtigen Befreiungsschlag. Der Erfolg, auf den das Team und die Fans lange warten mussten, bringt frischen Wind in den Locker Room und zeigt, dass das Team auch nach einer längeren Durststrecke gepaart mit einigen Rückschlägen und Enttäuschungen wie der Season-Ending-Injury von Quarterback Michael Penix Jr., nicht aufgibt. Er ist insbesondere auch eine Motivation für die Fans, ihr Team weiterhin voller Enthusiasmus zu unterstützen, da sie nach der Durststrecke endlich wieder einen Hoffnungsschimmer erkennen können.
- Starkes Kicking Game
Offense, Defense und Special Teams zeigten in dem Spiel eine der besten Gesamtleistungen der laufenden NFL-Saison. Erfolg resultiert selten aus einer einzigen Performance, sondern jede Position im 53-Mann-Roster ist gefragt. Besonders erwähnenswert ist in diesem Zusammanhang jedoch eine Personalie: Kicker Zane Gonzalez. Nachdem das Kicking Game in dieser Saison eine große Schwachstelle gewesen ist – die Falcons entließen Kicker Younghoe Koo nach einem verschossenen Field Goal gegen die Tampa Bay Buccaneers in Week 1 und Kicker Parker Romo nach einem verschossenen PAT im Spiel gegen die New England Patriots – scheint Atlanta den Kicker gefunden zu haben, der in den entscheidenden Momenten die Nerven behält. Ein wichtiger Faktor für den Rest der Saison. Gonzalez verwandelte gegen die Saints gleich zwei Field-Goal-Versuche mit einer Distanz von mindestens 54 Yards – und ist damit der erste Kicker der Falcons seit 1995, dem dies gelang.
- Quarterback Comeback
Backup Quarterback Kirk Cousins absolvierte sein zweites Spiel als Starting Quarterback in dieser Saison. Und dabei zeigte er: Er kann es noch. Es war die Antwort auf das große Fragezeichen, das über Cousins schwebte. Die Falcons haben mit dem erfahrenen Quarterback in der kurzen Zeit, die er in Atlanta ist, die höchsten Höhen und die tiefsten Tiefen erlebt. Alle fragten sich: Welche Version von Cousins würde man auf dem Feld zu sehen bekommen? Nach einem eher enttäuschenden Auftritt beim Heimspiel gegen die Miami Dolphins zeigte der Signal Caller nach einer vollen Trainingswoche mit dem Team, dass er noch Potential als Starter hat, durch konstante Leistungen die Chains bewegen und am Ende auch Siege einfahren kann. Er brachte 16 seiner 23 Passversuche an und warf dabei für 199 Yards. Aber nicht nur das: Mit seinen zwei Touchdowns im Spiel gegen die Saints knackte Cousins die Marke von 290 Touchdowns in seiner aktiven Karriere. Damit liegt er nun gemeinsam mit dem NFL-Hall-of-Fame-Quarterback Johnny Unitas auf Platz 17 der meisten erzielten Touchdowns in der Geschichte der NFL.
- Breit gefächerter Einsatz des Receiving Corps
Mit der Abwesenheit von Star-Wide-Receiver Drake London sowie Passempfänger Casey Washington sah der Receiving Corps der Falcons am vergangenen Sonntag etwas anders aus als in den ersten elf Wochen der Saison. Und doch schaffte es Quarterback Cousins, die Receiver breit gefächert einzusetzen. Ein Schlüssel zum Erfolg. Denn dieser breit gefächerte Einsatz des ausgedünnten Receiving Corps verhalf nicht nur dem Team am Ende zum Sieg, sondern auch Passempfänger David Sills V zu seinem ersten Karriere-Touchdown. Außerdem konnte auch Darnell Mooney endlich eine Art Breakout Game feiern. Bei drei Receptions erzielte Mooney 74 Yards und seinen ersten Touchdown der laufenden NFL-Saison. Auch wenn das Team London dringend wieder als Starter zurückbekommen sollte, zeigt sich, dass der Erfolg im Passing Game nicht auf einem einzigen Spieler beruhen kann und darf.
- "Defense wins Championships*"*
Die Defensive der Falcons ist eine der besten Verteidigungen der Liga. Nicht nur, dass sie in vier aufeinanderfolgenden Spielen fünf Quarterback Sacks und mehr erzielt hat, sondern sie hielt die Saints auch bei durchschnittlich gerade einmal 3.76 Yards pro Spielzug, der niedrigste Wert seit einem Spiel 2018. Damals hielten die Falcons die Philadelphia Eagles bei 3.63 Yards pro Spielzug. Mit diesen Erfolgen trug die Defensive erneut elementar zum Team-Erfolg bei. Auch scheinen die Falcons ihre Schwäche in der Rushing Defense in den Griff bekommen zu haben: In den letzten beiden Spielen ließ die Defensive insgesamt nur 146 Rushing Yards (67 Rushing Yards gegen die Panthers; 79 Rushing Yards gegen die Saints) zu, nachdem sie in Woche 10 gegen die Colts 323 Yards auf dem Boden erlaubte. Defensiver Schlüsselmoment des Spiels: Falcons Inside Linebacker Ronnie Harrison wehrte einen Pass der Saints beim vierten Versuch an der 1-Yard-Linie von Atlanta ab. Turnover on Downs. Damit endete ein für die Saints wichtiger Drive im dritten Viertel mit einem Turnover on Downs, was die 17:16-Führung der Falcons sicherte.
Fazit: Was lernen wir daraus? Der Sieg gegen die Saints hat gezeigt, was das Team erreichen kann, wenn Offense, Defense und Special Teams eine funktionierende Einheit bilden. Auch wenn die Playoff-Chancen der Falcons nach Angaben der New York Times aktuell nur noch zwei Prozent betragen, zeigt sich ein positiver Aufwärtstrend, an den es anzuknüpfen gilt. Insbesondere der vermehrte Einsatz der Wide Receiver und die Tatsache, dass Cousins im Gegensatz zu Penix im Spiel gegen New Orleans regelmäßig Under Center gespielt hat, zeigen eine variablere Offense, mit der ein positiver Saisonabschluss möglich ist. Am kommenden Sonntag können und müssen die Falcons bei den New York Jets nun beweisen, dass der Sieg gegen die Saints kein Ausrutscher war.
















