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Analyse: Wie die Falcons ihre Niederlagenserie beenden können

Nach vier Niederlagen in Folge haben die Atlanta Falcons aktuell noch eine Chance von fünf Prozent, in die Playoffs zu kommen. Nur neun Teams in der Geschichte der NFL haben es nach einem 3-6-Start noch geschafft, die Playoffs zu erreichen. Um diesen Traum am Leben zu erhalten, müssen die Falcons in der zweiten Saisonhälfte allerdings an einigen Stellschrauben drehen. Falcons-Autorin Fabienne Lampe hat sich die letzten Spiele noch einmal genau angesehen und für euch herausgefunden: Das sind die Baustellen, die die Falcons für ihren Weg zurück auf die Siegerstraße beseitigen müssen.

  1. Third-Down-Conversions

Schon seit Beginn der Saison zeigt die Offensive Schwierigkeiten, Third Downs in ein neues First Down zu verwandeln. Insgesamt konnten das Team um Head Coach Raheem Morris nur 33,6 Prozent der Third Downs in vier neue Versuche verwandeln. Während ihrer andauernden Niederlagenserie gelang dies bei 40 Versuchen nur achtmal. Das sind gerade einmal 20 Prozent – zu wenig für ein Team mit Playoff-Ambitionen. Beim NFL Berlin Game verwandelten die Falcons keinen einen dritten Versuch in ein neues First Down.

"Jeder dritte Versuch hat seine eigene Geschichte", sagte Offensive Coordinator Zac Robinson in dieser Woche.

Und in diesem Satz steckt viel Wahrheit. Kein Spielzug gleicht dem anderen. Die Distanzen verändern sich, die Feldposition ist ebenfalls immer eine andere. Eine allgemeingültige Lösung für das Third-Down-Problem der Falcons lässt sich hier nicht niederschreiben. Und doch lassen sich in den Situationen Gemeinsamkeiten erkennen. Gemeinsamkeiten, die man erkennen und an denen für die verbleibende Saison arbeiten muss. Denn das Problem beginnt eigentlich schon früher – beim ersten und zweiten Down der Offensive. Das Laufspiel erzielt bereits oft nicht genug Yards, um das Team beim dritten Versuch in eine machbare Position zu bringen.

Von insgesamt 107 Third Downs in der Saison 2025 waren 65 Downs mit fünf Yards und mehr zu gehen für einen neuen ersten Versuch. Bei 49 dieser 65 Downs mussten die Falcons sogar sieben und mehr Yards erzielen, um weiter mit der Offensive auf dem Feld stehen zu können. Das erzeugt Druck und zwingt Quarterback Michael Penix Jr. zu Passspielzügen. Und der spielt gerade einmal seine erste richtige NFL-Saison. Es sind diese Pässe, die wiederum zu oft nicht vom anvisierten Receiver gefangen werden. Oder gefangen werden können.

Die Falcons müssen daher in den kommenden Spielen bereits in den ersten zwei Downs mehr Yards erzielen, um beim Third Down in einer komfortableren Position zu sein. Und doch müssen auch die dritten Versuche künftig erfolgreicher werden, um daraus den gewünschten Honig zu saugen, der am Ende des Drives "Touchdown" und nicht "Punt" lauten sollte.

  1. Pocket Awareness

Ein weiterer Baustein für eine erfolgreiche Offensive der Falcons ist die Pocket Awareness des noch jungen Quarterbacks. Die Offensive Line macht einen guten Job, wenn es darum geht, Michael Penix Jr. vor dem gegnerischen Pass Rush zu beschützen. Nach zehn Wochen und neun Spielen hat die O-Line nur 14 Quarterback Sacks zugelassen, verschafft dem Signal Caller regelmäßig eigentlich genug Zeit, den Ball an die Receiver zu bringen. Doch Penix Jr. scheint in den vergangenen Wochen den Ball zu lange zu halten, bevor er versucht, ihn anzubringen. Gegen die Colts zeigte der Signal Caller die Tendenz, den Ball länger als normal zu halten. Laut Next Gen Stats verzeichnete er eine durchschnittliche Wurfzeit von 3,36 Sekunden. Es war das erste Spiel seiner Karriere, in dem er eine durchschnittliche Wurfzeit von über drei Sekunden hatte. Und doch bewegte er sich siebenmal nicht unbedingt notwendigerweise außerhalb der Pocket, zeigte sich beeindruckt vom Pass Rush und ließ sich zu Fehlern in Form unsauberer Würfe zwingen. Schafft Penix Jr. es künftig, ruhiger zu bleiben und seiner Offensive Line das Vertrauen zu schenken, das sie verdient, kann er insbesondere durch die Verbindung zu Wide Receiver Drake London bessere Erfolge erzielen.

  1. Laufspiel integrieren

Morris betonte in der laufenden Saison mehrfach, dass das Laufspiel der Falcons die entscheidende Komponente der Offensive sei. Das zeigt sich auch in den Statistiken: Bei den drei Siegen erzielte das Team durchschnittlich 185.3 Rushing Yards. Und doch scheint seit dem Sieg gegen die Buffalo Bills ein wenig der Wurm drin zu sein. So schaffen es gegnerische Defensiven häufig, das Laufspiel um Running Back Bijan Robinson zu limitieren. Tyler Allgeier hingegen erfährt seit einigen Wochen Aufwind, erzielte in dieser Saison bereits sechs Rushing Touchdowns für Atlanta, wenngleich er erst für 270 Yards lief. Gleich zweimal erreichte der Running Back im Spiel gegen die Colts die Endzone. Die Falcons müssen einen Weg finden, beide Backs wieder konstant ins Spiel zu integrieren, was zeitgleich auch bei der Third-Down-Problematik helfen würde.

  1. Defensive Dominanz

Nicht nur die Offense ist bei der Aufgabe, die Niederlagenserie zu brechen, gefragt. Die Defense der Falcons ist in diesem Jahr eine der besten der Liga. Die Passing Defense ist derzeit an erster Stelle gerankt, lässt durchschnittlich nur 162.3 Passing Yards zu und erlaubte in neun Spielen 14 Passing Touchdowns. 29-mal brachte Atlantas Pass Rush den gegnerischen Quarterback durch einen Sack zu Boden und schaffte es so, Spielzüge frühzeitig zu beenden. Gleichzeitig ist die Rushing Defense die Baustelle der Defensive. Platz 29 im Ranking – das dürfte nicht das sein, was Defensive Coordinator Jeff Ulbrich sich für das Team wünscht. Atlantas Defense muss den Lauf stoppen, gehen viele Teams doch dazu über, das Run Game wieder verstärkt in ihre Offense einzubauen. Insbesondere Inside-Zone-Runs erweisen sich hier partiell als Schwäche der Falcons.

  1. Fazit

Schaffen es die Falcons, die oben genannten Punkte konsequent und vor allem konstant umzusetzen, dürfte ihrem Erfolg – auch mit Blick auf den restlichen Spielplan – nicht viel entgegenstehen. Denn im Durchschnitt erzielt das Team trotz ihrer Schwierigkeiten regelmäßig um die 19 Punkte pro Spiel. In den letzten acht Spielen trifft Atlanta neben den Carolina Panthers am kommenden Sonntag noch zweimal auf die New Orleans Saints, New York Jets, Seattle Seahawks, Tampa Bay Buccaneers, Arizona Cardinals und Los Angeles Rams.

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