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FALCONS MAILBAG: Eure Fragen und Takes zum ersten Spieltag 

Herzlich willkommen zum ersten Mailbag der regulären NFL-Saison. Woche 1 lief exakt so, wie wir sie alle erwartet haben und doch kam es am Ende des Spiels zu dem Ausgang, den sich keiner erhofft hatte.

Es war von vornherein klar, dass das Spiel für keines der beiden Teams leicht zu gewinnen sein würde. Die letzten Begegnungen zwischen den beiden Divisionsrivalen waren meistens bis zum Schluss spannend. In der Saison 2024 konnten die Falcons beide Spiele der regulären Saison für sich entscheiden. Eine Fortsetzung dieser Gewinnserie gelang den Falcons am vergangenen Sonntag dann allerdings nicht. Dass das Spiel erst in den letzten Sekunden entschieden werden würde? Ja, das war zu erwarten. Dass möglicherweise Kicker Younghoe Koo das so bedeutende Zünglein an der Waage sein könnte? Das auch. Was ich allerdings nicht erwartet hatte: Die offensiven Schwierigkeiten, die von Zeit zu Zeit auftraten. Was mit den Problemen der Falcons, den Ball konstant zu laufen, begann, endete dann in Koos dramatischen Fehlschuss am Ende des vierten Viertels.

Die Falcons haben in Woche 2 das Spiel gegen die Minnesota Vikings vor der Brust. Aber bevor wir das Kapitel Tampa Bay abschließen und uns auf die Vikings fokussieren, habt ihr uns Fragen zukommen lassen, die beantwortet werden wollen.

Kai fragt:

"Muss man sich bei nur 2.2 Yards pro Lauf Sorgen um Bijan Robinson und Tyler Allgeier machen? War das schwache Run Game der Falcons eine Einmaligkeit gegen die Bucs?"

Oh, der Mailbag startet direkt mit einer Overreaction nach Woche 1. Ich sehe das Problem tatsächlich derzeit (noch) nicht bei den beiden Running Backs. Insbesondere Bijan Robinson hat mit seinem Touchdown gezeigt, dass er langfristig genau da anknüpfen kann und wird, wo er in der letzten Saison aufgehört hat. Problematisch war jedoch das Run Blocking im Spiel gegen die Buccaneers.

Head Coach Raheem Morris äußerte sich in der Pressekonferenz nach dem Spiel zu der Thematik. "Wir haben im Angriff nicht besonders gut gespielt, was sich im Laufspiel gezeigt hat." Und er fügte hinzu, dass es nicht Teil des Spielplans der Falcons gewesen sei, 42-mal gegen Tampa Bay zu werfen. Überdies haben die Falcons im Home Opener einige neue Laufspielzüge ausprobiert, die jedoch nicht zu dem gewünschten konstant hohen Raumgewinn führten. Und es ist den Buccaneers zuzugestehen, dass sie mit einem guten Spielplan nach Atlanta gereist sind, um den Lauf zu stoppen. Hier gilt es also vielleicht weniger, den Running Backs die Schuld zuzuschieben, sondern der Defensive der Bucs und ihrem Defensive Coordinator entsprechende Anerkennung entgegenzubringen.

Um den Fokus aber noch einmal aufs Run Blocking zu lenken:

Die Inside Linebacker der Buccaneers – und in einigen Spielzügen auch die Safeties – orientierten sich ständig an der Seite der Protection, auf der Charlie Woerner stand. Es spielte keine Rolle, ob eine Bewegung ausgeführt wurde oder Woerner einfach auf einer Seite der Line stehen blieb. Die Bucs, insbesondere Sirvocea Dennis, folgten Woerner dorthin, wo er sie hinführte. Und im Falle des Game Plans der Falcons war das oft mit Woerner als Lead Blocker für Bijan Robinson und Tyler Allgeier. Zu oft hat Tampa Bay den Plan schon lange vor dem Snap durchschaut. Das ist zwar nichts Ungewöhnliches, denn Teams machen das jede Woche, aber die Falcons schienen diesem Plan bis auf eine Ausnahme nichts wirklich entgegenbringen zu können. Diese Baustelle gilt es also bis zum Spiel gegen die Vikings am kommenden Sonntag zu bearbeiten, um daraus resultierend dann das Run Game wieder effektiver gestalten zu können.

Thomas fragt:

"Wird Kyle Pitts dieses Jahr eine Konstante der Offense und eine Scoring-Maschine?"

Nach Woche 1 macht es zumindest den Anschein, dass sich die Anzeichen aus dem Training Camp bewahrheiten. Im Camp sprach Quarterback Michael Penix Jr. davon, dass er eine besondere Verbindung zu Tight End Kyle Pitts aufgebaut habe. In einer Pressekonferenz teilte der Spielmacher mit "Wie Sie sehen, haben wir KP heute den Ball zugespielt. Das wird noch oft vorkommen." Aber mal ganz im Ernst: Penix Jr. zögerte nicht, einen Sommer voller Arbeit mit Pitts an seiner Seite zu beschreiben. "Er hat hart gearbeitet", sagte er. "Er hatte einen großartigen Sommer und ich weiß, dass er gesagt hat, er fühle sich wirklich gut. Das kann ich sehen."

Pitts wird sich vor allem beweisen wollen, denn es ist ein großes Jahr für den Tight End: Das fünfte und letzte Jahr seines Rookie-Vertrags. Er spielt um seinen nächsten Vertrag und dessen Wert. Das ist allen bewusst, insbesondere ihm selbst. Nun wird er konstant über die weiteren 16 bevorstehenden Spiele beweisen müssen, dass das Spiel gegen die Buccaneers kein One-Hit-Wonder war.

Till fragt:

"Wie beeinflusst eine mögliche Verletzung von London und der Ausfall von Mooney die Offense?*"*

Gute Frage. Die Falcons haben in der Preseason vor allem Second- und Third-String-Receiver aufs Feld geschickt, um durch entsprechende Evaluation mehr Tiefe in den Receiving Corps zu bekommen. Ich denke, auf dem Papier ist ihnen das auch gelungen. Sollte nun auch Drake London eine gewisse Zeit ausfallen, besteht für die Offensive jedenfalls die Möglichkeit, auf weitere gute Spieler zurückzugreifen. Hinter Darnell Mooney findet sich im Depth Chart Wide Receiver Casey Washington, der im Spiel gegen die Buccaneers sein Debüt gefeiert hat. Zugegeben, drei Receptions für 33 Yards sind ausbaufähig, aber mit Drake London als Nummer-Eins-Receiver nicht unbedingt verwunderlich. Und hinter London wartet ein KhaDarel Hodge auf Einsatzzeit auf dem Gridiron, der schon in der letzten Saison auf sich aufmerksam gemacht hat. In Woche 1 spielte Hodge lediglich acht Snaps. Sollten Mooney und London jedoch beide in Woche 2 pausieren müssen, könnte Hodge mehr Verantwortung in der Offensive übernehmen, aber er würde dennoch hinter Ray-Ray McCloud und Casey Washington stehen. Daneben schiele ich gerne nochmal auf die Frage zuvor und verweise auf die Connection zwischen Penix Jr. und Pitts, die einen noch größeren Impact bekommen könnte. Aber natürlich gilt es vor allem, den Lauf zu etablieren, um so die Ausfälle der Schlüsselspieler auf der Position des Wide Receivers auffangen zu können.

Ein Take von Nico:

"Koo sollte weiterhin zur Disposition stehen!"

Younghoe Koo wird den Falcons weiter als Kicker zur Seite stehen. Vorerst. Jedoch dürften sich nach der schwachen Saison 2024 und dem spielentscheidenden Fehlschuss am vergangenen Sonntag die Vorzeichen verändert haben. Der Druck auf Koo wird damit noch größer und der Kicker muss zeigen, dass er mit diesem Druck wirklich umgehen kann. Mit dem von Tom Pelissero berichteten Signing von Kicker Parker Romo auf das Practice Squad der Falcons ist der Wettbewerb um die Kicker-Position offiziell (wieder) eröffnet. Denn mit noch 16 weiteren Spielen in der Saison 2025 bedarf es jedenfalls einer möglichen Alternative für Koo. Zumindest, um den Wettkampf hoch zu halten und möglicherweise jemanden zu finden, der einem Spiele wie das gegen die Tampa Bay Buccaneers gewinnt. Denn die Kicking-Thematik war schon in der vergangenen Saison ein großes Thema und Atlanta kann es sich in einer engen Division wie der NFC South nicht leisten, weitere Spiele wegen solcher Fehlschüsse zu verlieren.

Morris sagte, die Falcons wollten sich diese Woche sowohl erfahrene als auch junge Kicker ansehen. Romo ist ein Veteran mit begrenzter Spielerfahrung. Er wurde 2022 erstmals von den New Orleans Saints als undrafted Free Agent unter Vertrag genommen, spielte aber erst 2024, als die Minnesota Vikings ihn in ihren aktiven Kader aufnahmen.

Romo bestritt in der vergangenen Saison vier Spiele für die Vikings und erzielte dabei elf seiner zwölf Field-Goal-Versuche. Er traf 3/3 Versuchen aus einer Entfernung von 20 bis 29 Yards, 3/3 Versuchen aus einer Entfernung von 30 bis 39 Yards, 4/5 Versuchen aus einer Entfernung von 40 bis 49 Yards und 1/1 Versuch aus einer Entfernung von mindestens 50 Yards. Sein einziger Fehlversuch war ein 43-Yard-Versuch beim 23:22-Sieg der Vikings gegen die Arizona Cardinals in Woche 13.

Mit dem dadurch entstehenden Wettbewerb (daneben befindet sich auch noch der deutsche Kicker Lenny Krieg auf dem Practice Squad der Falcons, der allerdings aufgrund seines IPP-Spots lediglich in drei Spielen ins Active Roster elevated werden kann) wird Koo weiterhin die Chance haben, sich seinen Spot als Starter zu erarbeiten und zu sichern. Aber die NFL ist ein hartes Business. Liefert er nicht langsam wieder ab, wird es für ihn auf jeden Fall ganz schön eng in Atlanta.

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