Die Partie: Atlanta Falcons vs. Washington Commanders
Austragungsort: Mercedes-Benz Stadium; Atlanta, Ga.
Kickoff: 28. September 2025, 19:00 Uhr (CET)
All-Time-Record: 10-19-1
Wo ihr das Spiel gucken könnt: RTL+, International Game Pass (via DAZN)
Die Ausgangslage: Kurz vor der bereits früh in der Saison anstehenden Bye Week (Week 5) müssen die Atlanta Falcons nach der bitteren Zu-Null-Niederlage gegen die Carolina Panthers am vergangenen Wochenende dringend einen Sieg einfahren. Mit einer weiteren Niederlage lauert die Gefahr, bereits früh in der Saison den Anschluss an die Spitze der NFC South, die derzeit von den Tampa Bay Buccaneers beherrscht wird, zu verlieren.
Einen Sieg gegen die Commanders zu holen, das war für die Falcons in der Vergangenheit allerdings alles andere als leicht. Washington und Atlanta treten nunmehr in der fünften Saison in Folge gegeneinander an. Im letzten Jahr besiegten die Commanders die Falcons in Week 17 mit 30:24 (in Overtime) und sicherten sich damit ihren ersten Playoff-Platz seit 2020. Washington will an diesem Wochenende die Siegesserie gegen Atlanta auf vier Spiele ausbauen. Mit einem Sieg würde Washington zudem in der aktuellen Saison auf eine Bilanz von 3-1 kommen, während es die Falcons bei einem Sieg bei einer Bilanz von 2-2 stehen würden.
Verantwortliche und Spieler sind sich mit Blick auf das bevorstehende Heimspiel einig, dass das Team besser werden muss, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen. "Das muss die Woche sein, in der wir zusammenkommen…damit wir das Team werden können, das wir sein wollen." So äußerte sich Star-Running-Back Bijan Robinson in einer Pressekonferenz nach der Niederlage gegen die Panthers.
Der Gegner: Nach dem letzten Jahr wird das Team um Quarterback Jayden Daniels als absoluter Contender und damit zu besten Teams der Liga gezählt. Doch direkt zu Beginn der Saison plagen Washington bereits große Verletzungssorgen. Im Spiel gegen die Las Vegas Raiders dominierten die Commanders zwar, dies jedoch unter der Leitung von Backup Quarterback Marcus Mariota, da Daniels wegen einer Knieverletzung pausieren musste. Auch mit Blick auf die bevorstehende Partie ist noch nicht klar, wer am Sonntag als Starter auf dem Feld stehen wird.
Doch der Veteran stand dem jungen Signal Caller in nichts nach, führte das Team gegen Las Vegas zu einem souveränen Sieg und überzeugte mit einer 400-Yard-Offensivleistung und 15/21 angebrachten Pässen für 207 Yards. Beherrscht wurde das Spiel gegen die Las Vegas Raiders allerdings viel weniger durch die Luft als über den Boden. Hier wird die Defensive der Falcons ansetzen müssen, um die Commanders bereits früh zu stoppen.
Unabhängig von ihrem Spielmacher bringen die Commanders offensiv einiges an Variabilität mit. So bediente Mariota seine Wide Receiver Deebo Samuel, Chris Moore, Terry McLaurin und Luke McCaffrey sowie Tight End Zach Ertz solide mit kurzen sowie mittellangen Pässen und hielt die Offensive so konsequent aus schwierigen Situationen heraus.
Auch die Defensive der Commanders könnte die Falcons vor Herausforderungen stellen. Denn Washington hat zwei nicht zu unterschätzende Veteranen und zukünftige Hall of Famer im Gepäck. Im Spiel gegen die Las Vegas Raiders erzielte Linebacker Bobby Wagner gleich zwei Sacks, während Linebacker Von Miller seinen ersten Sack der Saison verzeichnen konnte. Hier ist es an der Offensive Line der Falcons, Penix Jr. zu beschützen und genügend Zeit in der Pocket zu verschaffen.
Wichtig wird es außerdem sein, das Special Team der Commanders im Auge zu behalten. Returns müssen von den Falcons möglichst frühzeitig gestoppt werden, denn Jungs aus Washington gelang im Spiel gegen die Raiders ein Punt-Return-Touchdown, den es dringend zu verhindern gilt, um punktemäßig nicht ins Hintertreffen zu geraten.
Die Falcons: Die bittere Niederlage gegen die Panthers dürfte das Team um Head Coach Raheem Morris zurück auf den harten Boden der Tatsachen geholt haben. Jetzt heißt es vor der Bye Week noch einmal "Mund abputzen, weitermachen!" Offensive, Defensive und Specialists müssen sich in dieser Woche noch einmal klar fokussieren und ihr Talent auf den Gridiron bringen.
Klar ist, dass Michael Penix Jr. als Starting Quarterback zurück aufs Feld kommen wird. Head Coach Raheem Morris beantwortete die Frage der Journalisten, ob Penix Jr. jetzt mit Veteran Quarterback Kirk Cousins um seine Position als Starter kämpfen müsse, mit einem klaren nein: "Mit Mike sind wir davon noch weit entfernt. Er hatte einen schlechten Tag, wir hatten einen schlechten Tag." Doch nach drei Spielen in der laufenden Saison fehlt es der Offensive noch deutlich an der erwarteten Explosivität und vor allem Produktivität, die wir unter der Leitung von Penix Jr. in den letzten drei Spielen der Saison 2024 angedeutet bekommen haben. Auch scheint das Playcalling für gegnerische Defensiven zu durchschaubar zu sein. Offensive Coordinator Zac Robinson wird daher ab der kommenden Woche während des Spiels nicht mehr in der Trainerbox sitzen, sondern am Spielfeldrand die Spielzüge ansagen, um sich während des gesamten Spiels Face-to-Face mit dem Team austauschen zu können und nicht nur über ein Mikro.
Mögliche Arbeitsaufgabe für Penix Jr. an diesem Wochenende: "Drück Bijan Robinson den Ball die Hand und lass ihn laufen". Bei 13 Rushing Attempts erzielte Robinson im Spiel gegen Carolina 72 Rushing Yards, also 5.5 Yards per Carry. Auch durch die Luft ist der Running Back eine zuverlässige Anspielstation. Hier konnte Robinson mit 39 Yards bei fünf Receptions aufwarten.
Insgesamt muss die Offensive Line der Falcons allerdings einen besseren Tag erwischen, als am vergangenen Sonntag, um es den Jungs im Backfield zu ermöglichen, Punkte aufs Scoreboard zu bringen. Denn die Falcons schafften es im Spiel gegen die Panthers nicht einmal über die gegnerische 30-Yard-Linie und damit in Richtung der Endzone des Gegners.
Die Defensive, die im Spiel gegen die Minnesota Vikings zur Hochform auflief und unter anderem sechs Quarterback Sacks und zwei Interceptions zur Statistik hinzuaddieren konnte, konnte dies im Spiel gegen die Panthers so nicht wiederholen. Trotzdem hielten sie Bryce Young bei gerade einmal 121 Passing Yards und erlaubten diesem keinen Passing Touchdown. Die Wide Receiver der Panthers wurden zudem von den Defensive Backs bei unter 50 Yards gehalten.
Positiv festzuhalten ist auch, dass die Defensive pro Spiel derzeit durchschnittlich nur 227.3 Yards zulässt - das sind die zweitwenigsten in der NFL. Dabei handelt es sich daneben um die nach drei Spielen am zweitwenigsten zugelassenen Yards pro Spiel seit 60 Saisons der Falcons. Nur in der Saison 1977 ließ die Defensive der Falcons in den ersten drei Spielen weniger Yards pro Spiel zu, nämlich durchschnittlich nur 198.7.
Die durchaus guten Ansätze der Defensive sind also nicht zu leugnen, müssen gegen die Commanders aber wieder auf das Spielfeld transferiert werden, um Washington vom Scoreboard zu halten und damit die Offensive zu unterstützen, um ihr Spielzeit zu gewähren.
Unruhe herrscht weiterhin auf der Position des Kickers. Nach einer Ausnahmeleistung im Spiel gegen die Vikings, bei dem Kicker Parker Romo fünf von fünf Field-Goal-Versuchen in Punkte verwandelte und zum aktiven 53-Mann-Kader verpflichtet wurde, verschoss dieser im Spiel gegen Carolina zwei von zwei Field-Goal-Versuchen. Grund genug für den Coaching Staff, nach der Entlassung von Kicker Younghoe Koo in der vergangenen Woche, direkt für Wettbewerb für Parker sowie den auf dem Practice Squad befindlichen deutschen Kicker Lenny Krieg zu sorgen. Mit der Verpflichtung von Kicker Ben Sauls, der in der Preseason für die Pittsburgh Steelers kickte und elf von zwölf Kicks für das Team aus der Steel City machte, wollen sich die Falcons auf dieser Position weiter absichern.
Die Experten sind sich uneinig, wer das Spiel für sich entscheiden wird. Während C. Wolfe, A. Rank, E. Edholm und K. Patra auf einen Sieg der Falcons setzen, tippen D. Jeremiah, M. Grant, B. Brooks, MJD, G. Gordon und N. Shook auf die Commanders. Doch in einem Punkt sind sich alle Experten einig: Es wird ein enges und spannendes Duell werden. Rise Up, Dirty Birds!