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Nach der Bye Week in Atlanta: An diesen Stellschrauben muss jetzt gedreht werden

Atlanta Falcons edge rusher Leonard Floyd #56 during practice at Atlanta Falcons Training Facility in Flowery Branch, Georgia, on Thursday, September 18, 2025. (Photo by Jay Bendlin/Atlanta Falcons)
Atlanta Falcons edge rusher Leonard Floyd #56 during practice at Atlanta Falcons Training Facility in Flowery Branch, Georgia, on Thursday, September 18, 2025. (Photo by Jay Bendlin/Atlanta Falcons)

Eine frühe Bye Week kann Fluch und Segen zugleich sein. Während sich bei der Veröffentlichung des Spielplans die spielfreie Woche in Week 5 als wesentlich zu früh anfühlte – immerhin spielen die Falcons am 9. November 2025 in Berlin – scheint es nun, als käme die Bye Week bei einer Bilanz von zwei Siegen und zwei Niederlagen genau zum richtigen Zeitpunkt. Zwar könnte man sagen "2-2 klingt in Ordnung", doch die Realität, namentlich die knappe Niederlage gegen die Buccaneers in letzter Sekunde und der Shutout gegen die Carolina Panthers, stößt immer noch sauer auf, da die Falcons mit dem Talent, das sie im Kader haben, eigentlich auch 3-1 oder sogar 4-0 stehen könnten Vielleicht sogar 4-0 stehen müssten. Nun steht man mit bereits zwei verlorenen Divisionsspielen da und muss das Ruder dahingehend dringend rumreißen.

Das Team scheint allerdings erst im Spiel gegen die Washington Commanders seine wahre Identität gefunden zu haben. Nun stellt sich für alle die Frage: Können die Falcons an den Sieg in Week 4 anknüpfen? Oder nimmt die frühe Pause ihnen den Schwung, mit dem sie nun endlich in der Saison 2025 angekommen zu sein scheinen? Dies ist ein Urteil, das in den nächsten Wochen noch aussteht.

Mit Bijan Robinson, der gerade erst als NFC Offensive Player of the Month ausgezeichnet wurde, sowie Xavier Watts, der zeitgleich zum Defensive Rookie of the Month gekürt wurde, könnte man meinen, auf beiden Seiten des Balles sei doch eigentlich alles im Lot. Robinson bringt bereits 314 Rushing Yards und 270 Receiving Yards aufs Papier, Rookie Xavier Watts wartet mit 23 Total Tackles und zwei Interceptions auf. Insgesamt steht die Defensive der Falcons nach einem schlechten Jahr 2024 nach vier gespielten Wochen an Rang zwei in Total Defense. In Total Offense schafft es Atlanta immerhin auf den siebten Rang. Und doch lassen sich ein paar wenige Dinge zu Papier bringen, an denen das Team um Head Coach Raheem Morris nach ein wenig Erholung nun arbeiten muss, um die Spitze der NFC South und in den Rankings zu erklimmen.

  1. Variabilität in der Offensive

Auch wenn Running Back Bijan Robinson Woche für Woche beweist, was für ein unglaubliches Talent er hat – und das nicht nur als Running Back, sondern auch als Receiving Back – Offensive Coordinator Zac Robinson sollte wie im Spiel gegen die Commanders Spielzüge ansagen, bei denen Quarterback Michael Penix Jr. den Ball möglichst variabel an die offensiven Skillplayer verteilen kann. Denn diese Variabilität zeigten die Falcons erstmals im letzten Spiel vor der spielfreien Woche und konnten so durch Touchdowns von Penix Jr., Robinson, Tyler Allgeier, Kyle Pitts und Drake London einen souveränen, beinahe ungefährdeten Sieg einfahren. Es war genau die Art von Spiel, die der Zuschauer unbedingt sehen will und die das Team für das eigene Selbstvertrauen brauchte. Und genau an diese Verteilung der Bälle muss das Team nun anknüpfen, um nicht zu berechenbar zu sein. Dann dürfte den Zielen "Divisionssieg" und "Playoffs" nicht mehr allzu viel im Weg stehen.

  1. Red-Zone-Effizienz und Play-Action-Spielzüge

Immer wieder gelingt es den Falcons nicht, in der Red Zone des Gegners die Drives erfolgreich abzuschließen. Es fehlt an sauberer Execution, an variablen Spielzügen und wahrscheinlich liegt es auch daran, dass der Gegner sehr gezielt in diesen Bereichen verteidigt. Aber im Spiel gegen die Panthers kamen die Falcons unter Michael Penix Jr. nicht ein einziges Mal über die 30-Yard-Linie und somit nicht einmal in die Red Zone. Das ist zu wenig. Sowohl für einen Kader wie den der Falcons als auch für die Ambitionen im Hinblick auf eine erfolgreiche Saison. Daneben sollte Zac Robinson neben dem Wechsel von Lauf- und Passspiel auch Play-Action-Fakes stärker ins Repertoire aufnehmen. Zum jetzigen Zeitpunkt wirkt die Offensive noch zu durchschaubar für die gegnerischen Defensiven, was es den Spielern im Backfield erschwert, Erfolge zu erzielen und Punkte aufs Board zu bringen. Sogar Head Coach Raheem Morris selbst räumte ein, dass das Team in dieser Disziplin noch etwas zu wenig Aktivität zeigt.

  1. Konstanz

Die 30:0-Niederlage bei den Panthers war schmerzhaft. Dennoch scheint ein Durchwechseln von Spielern auf Schlüsselpositionen nicht die Lösung etwaiger Probleme in Atlanta zu sein. Mit der Ernennung von Michael Penix Jr. als Starting Quarterback hat die Führungsriege der Falcons ihm nicht nur große Verantwortung zugeschrieben, sondern auch großes Vertrauen ausgesprochen. Dieses sollte ihm nicht aufgrund eines schlechten Spiels direkt wieder entzogen werden. Bei einem Spielstand von 30:0 kurz vor Ende des vierten Quarters wirft es zumindest kurzzeitig Fragen auf, wenn plötzlich Backup Quarterback Kirk Cousins auf dem Feld steht und Penix Jr. das Vertrauen damit in diesem Moment entzogen wird.

Das gilt ebenso für die Position des Kickers. Das Kicking Game ist oft der seidene Faden, an dem der Ausgang eines Spiels hängt. Nach fünf von fünf verwandelten Field Goals feierten die Falcons Kicker Parker Romo als großen Helden. Im Spiel gegen die Panthers geschah dann genau das Gegenteil: Romo verschoss zwei von zwei Field Goals. Kurz darauf holten die Falcons Kicker Ben Sauls auf ihr Practice Squad, um den Wettbewerb für Romo und den deutschen Kicker Lenny Krieg hochzuhalten.

Vielleicht sollte man an diesem Punkt künftig ein wenig mehr Ruhe bewahren. Ein verlorenes Spiel ist ein verlorenes Spiel. Aber nur Konstanz führt dazu, dass das Team sich einspielen und langfristig Erfolg haben kann. Denn dann platzt der Knoten wie im Spiel gegen Washington plötzlich ganz von allein.

Fazit:

"Es ist schade, dass wir eine spielfreie Woche haben, denn ich möchte einfach nur zurückkehren und schon nächste Woche wieder loslegen", sagte Running Back Robinson. Das Team ist offenkundig heiß auf mehr. Aber die Bye Week ist für die Falcons mehr als nur eine Verschnaufpause. Es ist ein kritischer Moment der Selbstreflexion und vor allem der Zeitpunkt, um das Team auf den richtigen Kurs zu bringen. Wenn sie es schaffen, die Fehler im Detail zu minimieren, Offensivkonzepte wie Play Action sinnvoll zu integrieren und in der Red Zone effizienter zu agieren, dann haben sie das Potenzial, im weiteren Saisonverlauf stärker aufzutreten. Verpassen sie diese Chance, könnten kleinere Schwächen – oder Inkonsistenzen – wieder schwer ins Gewicht fallen und das große Ziel Playoffs erheblich in Gefahr bringen.

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